Lehr- und Lernmaterialien barrierearm gestalten
Workshop für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
Trainer*in: Dr. Marcus Sigismund
Nach der 22. Sozialerhebung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Berlin 2023) besitzen rund 16% aller Studierenden eine studienrelevante Beeinträchtigung. Dabei entstehen Behinderungen (insbesondere) für Menschen mit (gesundheitlichen) Beeinträchtigungen oft nur dadurch, dass ihr Umfeld nicht barrierefrei ist. Diese Erkenntnis gilt auch für universitären Veranstaltungen – unabhängig davon, ob diese im Präsenz-, im Hybrid- oder in einem reinen Online-Format durchgeführt werden.
Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Ausgestaltung von Lehr- und Lernmaterialien. Hier ist es oft nur die äußere, vermeintlich dem „Normalen“ entsprechende Form des Materials (und nicht die jeweilige Beeinträchtigung selbst), welche den Zugang und die Nutzbarkeit der jeweiligen Angebote eingeschränkt oder sogar gänzlich verwehrt.
Die gegenwärtig stattfindende Digitalisierung der Lehre bietet in dieser Hinsicht zahlreiche Gefahren, weitere Barrieren aufzubauen, wie auch ein großes Potential, Bildung barrierearm zugänglich zu machen. Letztendlich sind die Hochschulen sogar gesetzlich verpflichtet, Studierenden mit Behinderung die eigenständige Wahrnehmung der Bildungsangebote möglichst ohne fremde Hilfe zu ermöglichen.
Vermutlich würde der Großteil der Lehrenden an der BUW diese Vorgabe als wichtig erachten. In der praktischen Umsetzung fällt es im oft zeitlich gedrängten Workflow der Unterrichtsvorbereitung aus Unkenntnis aber oft schwer, die unzähligen Fallstricke, die einer barrierefreien Gestaltung des Lehr-/Lernmaterials entgegenstehen, zu beachten und zu umgehen. Ich möchte Sie daher in diesem Workshop grundlegend für die Belange von Studierenden mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen sensibilisieren und Ihnen verschiedenste, leicht umzusetzende Tipps für die Erstellung barrierearmer digitaler Lehr-/Lernmaterialien sowie eines inklusionssensiblen Moodle-Kurses geben.
Ziele des Workshops:
Die Teilnehmenden …
- lernen die rechtlichen Grundlagen kennen, die mit Bezug auf Behinderungen im Kontext von Lehre und Prüfungstätigkeit zu beachten sind,
- sind nach dem Workshop in der Lage, typische Barrieren in der Erstellung von digitalen Lehr-/ Lernmaterialien eigenständig zu erkennen und zu umgehen,
- sind nach dem Workshop fähig, bei der Erstellung zukünftiger digitaler Lehr-/Lernmaterialien nicht nur Barrieren zu vermeiden, sondern nach Möglichkeit proaktiv inklusionsfördernde Angebote zu machen.
Methode: Input, Praxisphasen, Diskussion
Dieser Workshop ist anrechenbar (8 AE) für folgende Zertifikatsmodule:
ZHD - Basismodul "Lehren und Lernen"
ZHD - Erweiterungsmodul "Lehren und Lernen"
Struktur der Lernphasen:
Synchron